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Letzte Bearbeitung:

Projekt:

 

12.02.2015

MARKUS:
Mathematik-Gesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterrichtsmerkmale, Schulkontext

 

Kurzbeschreibung:

PROJEKTZIELE:
Die Mathematik-Gesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen (Schülerleistungen), Unterrichtsmerkmale, Schulkontext (MARKUS) ist eine in das Schulqualitätsmanagement des Landes Rheinland-Pfalz eingebettete Evaluationsstudie. Sie basiert auf einer Erhebung der Leistungen von Schülerinnen und Schülern im Fach Mathematik (curriculum-orientiert und TIMSS-orientiert) und der Erfassung von Unterrichts- und lernbezogenen Merkmalen sowie schulischer und außerschulischer Kontextbedingungen.

Im Einzelnen stehen folgende Hauptfragestellungen im Vordergrund:

  • Welche Mathematikleistungen werden in verschiedenen Bildungsgängen erreicht?

  • Unter welchen Bedingungen wird in Rheinland-Pfalz (RLP) in der achten Jahrgangsstufe unterrichtet; welche Rolle spielen der Klassenkontext, insbesondere die Klassengröße und -zusammensetzung sowie die Unterrichtszeit?

  • Wie wird der Unterricht von Lehrkräften sowie von Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf verschiedene Qualitätsmerkmale eingeschätzt?

  • Wie sind schul- und lernbezogene Einstellungen und Orientierungen von Schülerinnen und Schülern ausgeprägt (z.B. Lernmotivation, Selbstvertrauen, Aktive Lernhaltung)?

  • Welcher Zusammenhang ergibt sich bei Merkmalen der Klasse, des Unterrichts und der Schülerinnen und Schüler mit Leistungsergebnissen in MARKUS?

Hierzu wurden curriculum- und TIMSS-orientierte Mathematiktests sowie Fragebogen bei allen beteiligten Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Schulleitungen eingesetzt (für Details siehe Helmke & Jäger (2002) weiter unten auf dieser Seite).

PROJEKTORGANISATION:
Die Erhebung fand am 31. Mai 2000 in allen 8. Klassen der öffentlichen und einiger privater Schulen aller Bildungsgänge (mit Ausnahme der Sonderschulen) des Landes Rheinland-Pfalz statt. Test und Befragung wurden in der zweiten und dritten Unterrichtsstunde durchgeführt, wobei für den Test 60 Minuten und für die Befragung der Schülerinnen und Schüler 30 Minuten zur Verfügung standen. Zusätzlich wurde allen Mathematiklehrkräften sowie den Schulleiterinnen und Schulleitern jeweils ein eigener Fragebogen vorgegeben.

Der Erhebung voraus gingen eine systematische Information aller Schulen und Lehrerinnen und Lehrer durch eine Broschüre und zwei Durchführungsmanuale, begleitende Veranstaltungen zum Qualitätsmanagement, Fachtagungen zur Thematik "Qualitätsmanagement" sowie die Ausbildung von Moderatoren, welche die Schulkoordinatoren und Testleiterinnen und Testleiter für die Untersuchung angeleitet haben. Darüber hinaus wurden die Hauptpersonalräte aller Schularten bei der Themenauswahl und Gestaltung der Fragebogen einbezogen.

Eine Übersicht über die komplexe Gesamtorganisation des Projektes MARKUS ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

 

Viele der großen Schulstudien der Vergangenheit haben sich auf die Erhebung großer Mengen von Daten und einen anschließenden allgemein gehaltenen Ergebnisbericht beschränkt, ohne die Daten für ein Qualitätsmanagement vor Ort zu nutzen. Bei MARKUS war die differenzierte Ergebnisrückmeldung dagegen ein substantieller Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Ausgewählte Ergebnisse der Studie wurden klassen- bzw. kursbezogen so differenziert wie möglich an die einzelnen Lehrkräfte und Schulen zurückgemeldet. Ziel der Rückmeldung war eine Standortbestimmung der Klasse im Hinblick auf fachliche Leistungen und vorliegende Bedingungs- und Kontextfaktoren, um so eine fundierte Wissensgrundlage für zielorientierte Schul- und Unterrichtsentwicklung bereitzustellen.

Dabei wurde ein zweistufiges Konzept verwirklicht:
(1) Die klassenspezifischen Ergebnisse zu den Mathematikleistungen sowie zum Klassenkontext erhielten alle beteiligten Lehrkräfte und zusätzlich die Schulleitungen und die Schulaufsicht.
(2) Das Ergebnisprofil, das sich auf den Unterricht und das Lernklima in der Klasse bezieht und dem überwiegend (auf Klassenebene gemittelte) Schülerangaben zugrunde liegen, erhielten dagegen ausschließlich die Lehrkräfte - und auch dies nur, wenn sie es ausdrücklich und schriftlich angefordert hatten. Über 60% der Lehrkräfte machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, etwas über ihren Unterricht zu erfahren.

STICHPROBE:
MARKUS umfasste den kompletten Altersjahrgang der Schülerinnen und Schüler, die sich zum Erhebungszeitpunkt (31. Mai 2000) in allgemein bildenden Schulen der 8. Klassenstufe mit Ausnahme der Sonderschulen befanden. Die Stichprobe umfasst 37520 Schülerinnen und Schüler, die sich wie folgt auf die vier hierarchisch gestuften Bildungsgänge verteilen: Hauptschule Grundkurs (N = 10144), Hauptschule Aufbaukurs (N = 4952), Realschule (N = 11355) und Gymnasium (N = 11069).

WISSENSCHAFTLICHER ERTRAG DER STUDIE:
MARKUS ist im Hinblick auf den Umfang als auch bezüglich der Fragestellungen, die auf der Basis des gewonnenen Datensatzes verfolgt werden können, eine sehr umfangreiche Studie, so dass sich der wissenschaftliche Ertrag nicht auf einen "Report" beschränkt, sondern zu vielfältigen Publikationen geführt hat und weiterhin führen wird. An erster Stelle ist die umfangreiche Monographie (Helmke & Jäger (2002), weiter unten auf dieser Seite) zu nennen, in der die wichtigsten Ergebnisse der gesamten Studie berichtet werden, die jedoch einige Bereiche ganz oder weitgehend ausklammert, die in weiteren Publikationen behandelt werden (weiter unten auf dieser Seite). Darüber hinaus hat sich an MARKUS die Rezeptionsstudie WALZER angeschlossen, in der Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleiterinnen und Schulleiter über die Wirksamkeit und den Nutzen der in MARKUS realisierten Rückmeldung befragt worden sind. Veröffentlichungen aus dieser Studie sind ebenfalls weiter unten auf dieser Seite aufgeführt.

Auftraggeber, fördernde Institution:

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (Deutschland)
(zu Projektbeginn Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz)

Laufzeit:

1999 - 2002

Projektmitarbeiter:
Downloads:
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Weiterführende Informationen, externe Links:

 

Veröffentlichungen aus dem Projekt:

Gegebenenfalls mit pdf-download () und weiteren Informationen ()

Balzer, L., Fritz, A., Ricken, G. & Jäger, R. S. (2007). Der Rechenschwäche auf der Spur - eine Re-Analyse von Mathematik-Leistungsdaten eines kompletten Schülerjahrgangs der achten Klassenstufe in Rheinland-Pfalz. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 54(3), 177-190.  

Schrader, F.-W. & Helmke, A. (2004). MARKUS und die Folgen: Zentrale Ergebnisse der Rezeptionsstudie WALZER und ihre Bedeutung für die Evaluationsforschung und das Qualitätsmanagement. In R. S. Jäger, A. Frey & M. Wosnitza (Hrsg.), Lernprozesse, Lernumgebung und Lerndiagnostik. Wissenschaftliche Beiträge zum Lernen im 21. Jahrhundert (S. 413-427). Landau: Verlag Empirische Pädagogik.

 

Schrader, F.-W. & Helmke, A. (2004). Von der Evaluation zur Innovation? Die Rezeptionsstudie WALZER: Ergebnisse der Lehrerbefragung. Empirische Pädagogik , 18(1), 140-161.

 

Schrader, F.-W. & Helmke, A. (2003). Evaluation - und was danach? Ergebnisse der Schulleiterbefragung im Rahmen der Rezeptionsstudie WALZER. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 25(1), 79-110.

 

Offizieller Abschlussbericht:
Helmke, A. & Jäger, R. S. (Hrsg.) (2002). Das Projekt MARKUS. Mathematik-Gesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterrichtsmerkmale, Schulkontext. Landau: Verlag Empirische Pädagogik.

 

Offizieller abschließender Kurzbericht:
Helmke, A., Jäger, R. S., Balzer, L., Hosenfeld, I., Ridder, A. & Schrader, F.-W. (2002). Das Projekt MARKUS (Mathematikgesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterrichtsmerkmale, Schulkontext) - abschließender Kurzbericht. Mainz: Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend.

 

Schrader, F.-W., Helmke, A., Hosenfeld, I. & Ridder, A. (2001). Klassengröße und Mathematikleistung. Empirische Pädagogik, 15(4), 601-625.

 

Helmke, A. & Reich, H. H. (2001). Die Bedeutung der sprachlichen Herkunft für die Schulleistung. Empirische Pädagogik, 15(4), 567-600.

 

Jäger, R. S. & Balzer, L. (2001). MARKUS und TIMSS - ein Vergleich. Empirische Pädagogik, 15(4), 553-566.

Balzer, L. & Jäger, R. S. (2001). Fachleistung Mathematik in MARKUS. Empirische Pädagogik, 15(4), 535-551.

Hosenfeld, I., Helmke, A., Ridder, A. & Schrader, F.-W. (2001). Eine mehrebenenanalytische Betrachtung von Schul- und Klasseneffekten. Empirische Pädagogik, 15(4), 513-534.

 

Helmke, A. & Jäger R. S. (2001). Die Evaluationsstudie MARKUS. Empirische Pädagogik, 15(4), 507-512.

 

Helmke, A., Jäger, R. S., Balzer, L., Hosenfeld, I., Ridder, A. & Schrader, F.-W. (2001). Das Projekt MARKUS: Mathematik-Gesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterrichtsmerkmale, Schulkontext. In G. Kaiser, N. Knoche, D. Lind & W. Zillmer (Hrsg.), Leistungsvergleiche im Mathematikunterricht - ein Überblick über aktuelle nationale Studien (S. 51-93). Hildesheim: Franzbecker.

 

Helmke, A., Jäger, R. S., Balzer, L., Hahl, A., Hosenfeld, I., Ridder, A. & Schrader, F.-W. (2000). Erster Ergebnisbericht MARKUS (Mathematikgesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterrichtsmerkmale, Schulkontext)  - erster Ergebnisbericht. Landau: Fachbereich Psychologie und Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau.

 


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